Leichengift gibt es nicht! In einigen Lehrbüchern und Nachschlagewerken werden gewisse Substanzen, die bei der Zersetzung der Eiweisse des Körpers entstehen und biologische Aktivitäten besitzen können (sog. Ptomaine) unter dem Begriff Leichengifte aufgeführt. Die geringen Mengen dieser Stoffe reichen jedoch nicht aus, einem Menschen zu schaden. Grundsätzlich kann man sich allein durch den Kontakt mit Verstorbenen nicht vergiften! Davon unabhängig bleibt eine allenfalls zu Lebzeiten infektiöse Person auch nach dem Tod für eine gewisse Zeit noch infektiös (HIV, Hepatitis, Tuberkulose, etc.), sodass je nach Art des Umgangs mit dem Leichnam (z.B. Be- oder Entkleiden, Probenentnahmen, Obduktion) entsprechende Massnahmen zur Senkung der Ansteckungsgefahr mit Krankheiten getroffen werden sollten (Tragen von Gummihandschuhen, Schutzbrille, FFP-Masken, etc.).