Institut für Rechtsmedizin

Laufende Projekte

Evaluation of diagnostic accuracy of state of the art post-mortem imaging compared to clinical autopsy

Projektleitung

Dr. med. Wolf-Dieter Zech, Forensische Medizin, Institut für Rechtsmedizin, Universität Bern

Projektbeteiligte

Herr Dr. med. Nicolas Herr (Studienkoordinator), Forensische Medizin, Institut für Rechtsmedizin, Universität Bern
Prof. Dr. med. Rupert Langer, Pathologie, Insel Spital Bern
Prof. Dr. med. Hanno Hoppe, Radiologie, Lindenhofspital Bern

Projektdaten

Förderinstitution:  Schweizerischer Nationalfonds (Nr. 320030_179466/1)
Förderungsdauer: 07.2018 - 07.2021
Förderbeitrag: CHF 256‘425.00

Abstract

In den letzten Jahrzehnten ist in der Schweiz ein stetiger Rückgang der pathologischen Autopsiezahlen zu verzeichnen. Demgegenüber wird die pathologische Autopsie weiterhin als ausserordentlich bedeutsam für die medizinische Ausbildung, die Qualitätskontrolle klinischer Diagnosen und zur Erfassung der nationalen Todesursachenstatistiken eingeschätzt. Es erscheint daher notwendig, zur pathologischen Autopsie alternative Methoden zur Erhebung postmortaler Informationen zu evaluieren. Als vielversprechende Methode erscheint hierbei die Anwendung der Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) an verstorbenen Patienten.

Das Ziel des Forschungsprojektes ist es daher, die diagnostische Genauigkeit von kombiniertem postmortalen CT und MRT zur Erhebung relevanter pathologischer Befunde gegenüber der pathologischen Autopsie zu bestimmen. In einer 3 jährigen Studie werden erwachsene Patienten, welche an natürlichen Todesursachen im Inselspital Bern versterben, vor der pathologischen Autopsie eine postmortale CT- und MRT-Ganzkörperuntersuchung erhalten. Es handelt sich hierbei um Untersuchungen, die entweder auf Röntgenstrahlen (im Fall des CT) oder Magnetfeldern (im Fall des MRT) beruhen. Für diese Untersuchungen wird der Leichnam zunächst in einen Computertomographen und anschliessend in einen Magnetresonanztomographen gelegt. Es handelt sich hierbei um solche Geräte, die routinemässig im Spital auch an lebenden Patienten verwendet werden. Diese Untersuchungen sind gänzlich nichtinvasiv, das bedeutet sie beeinträchtigen die Integrität des Leichnams nicht. Mittels der Untersuchungen werden digitale Schnittbilder des Leichnams erzeugt, die diagnostisch ausgewertet (beispielsweise Vorhandensein und Ausdehnung eines Tumors oder Herzinfarktes) und mit den Ergebnissen der anschliessend durchgeführten Autopsie verglichen werden. Die bildgebenden Untersuchungen finden im Institut für Rechtsmedizin Bern statt, während die Autopsien im Institut für Pathologie der Universität Bern durchgeführt werden.

Sollten relevante pathologische Befunde sowie Todesursachen in der postmortalen Bildgebung ähnlich gut diagnostizierbar sein wie mit der pathologischen Autopsie, könnte die Methode zukünftig routinemässig im postmortalen pathologischen Bereich, ohne Eröffnung bzw. Aufschneiden des Körpers, eingesetzt werden. Dies könnte den Informationsverlust durch die drastisch gesunkenen Autopsiezahlen zumindest teilweise wieder ausgleichen.