Forensische Ballistik
Die forensische Ballistik wird in die zwei Hauptgebiete allgemeine Ballistik (Innen-, Aussen- und Zielballistik) und Wundballistik geteilt.
Die allgemeine Ballistik untersucht die verschiedenen Phasen der Schussentwicklung, von der Zündung bis zum Treffer. Beispiele solcher Untersuchungen sind die Flugbahnrekonstruktion von Fernschüssen und das Messen des Abprall- oder Durchschussverhaltens verschiedener Geschosstypen. Die Ergebnisse der Untersuchungen wenden wir zur Tatrekonstruktion besonderer Schussfälle an.
Die Wundballistik untersucht die Verletzungsmechanismen im biologischen Gewebe, was wir zur Begutachtung unüblicher Schussverletzungen mittels ballistischer Simulanzien nutzen. Es werden auch Untersuchungen zur Gefährlichkeit diverser Einsatzmittel der polizeilichen Behörden gemacht.
Wir besitzen dafür spezifische Geräte wie Dopplerradar, Geschwindigkeitsmessanlagen und Hochgeschwindigkeitskamera, um die Geschwindigkeit eines Geschosses in besonderen Situationen (Direktschuss, Durchschuss, Abpraller, usw.) zu messen, sowie Anlagen zur Herstellung diverser Simulanzien.
In gewissen Fällen kommen beide Bereiche zusammen, um besonders komplexe Schussfälle zu untersuchen und zu rekonstruieren. Wir arbeiten dafür sehr eng mit der Abteilung für Forensische Medizin und Bildgebung zusammen und können damit eine Schnittstelle zwischen Kriminaltechnik, Medizin und den Behörden darstellen. Dies erlaubt uns die Generierung von 3D-Modellen zur Visualisierung des Tatortes oder des Tatablaufes und den Vergleich der Flugbahnen mit der Topographie des Ortes.
Wir sind schweizweit und im Ausland tätig und erfüllen Gutachtenaufträge auf Englisch, Französisch, Italienisch und Deutsch, dies in Zusammenarbeit mit den Sachbearbeitern anderer Institute und Dienststellen. Wir bieten auch Ausbildungen für Forensiker, Kriminaltechniker und Mediziner im Bereich der End- oder Wundballistik an, wie zum Beispiel den jährlichen Swiss International Wound Ballistics Workshop.